Auch VW startet nun mit Vollgas in die Elektromobilität. Und zwar mit mehr als nur einem Modell - stattdessen wird nach und nach eine ganze Familie von Elektroautos auf den Markt gebracht. Den Start macht der VW ID. 3, der ab Frühling 2020 ausgeliefert werden soll.
“ID.” - wie die englische Abkürzung für das Wort “Identität” - heißt die neue VW E-Submarke. Damit deutet VW bereits an, dass Elektromobilität nicht nur ein Nebenprojekt für die Marke sein soll, sondern ein vollwertiger Teil ihrer Markenidentität.
Neuer Baukasten speziell für VW Elektroautos
Entsprechend der neuen Wichtigkeit von Elektromobilität für VW, scheute der Autohersteller auch keine Mühen. Alle Modelle der VW ID. Familie werden auf Basis einer eigenen Plattform für Elektroautos aufgebaut.
Bisher basierten VW Elektroautos, wie der VW e-up! und der VW e-Golf, auf Plattformen für Autos mit Verbrennungsmotoren.
Nun wurde das sogenannte “MEB” (Modulare E-Antriebs-Baukasten)-Baukastensystem eingeführt. Einen Baukasten für KFZ kann man sich in etwa wie den Grundstein für ein Auto vorstellen.
Aus dem neuen Elektrobaukasten ergeben sich vor allem drei Vorteile:
Erstens, die Plattform ist besonders flexibel, sodass man Kompaktautos genauso wie SUVs oder Vans darauf bauen kann. Das ist natürlich in erster Linie für die Autobauer selber interessant, hat aber auch einen positiven Einfluss auf den Kaufpreis.
Zweitens, ermöglicht der neue Baukasten höhere Reichweiten für Elektroautos. Hier spricht VW von Reichweiten zwischen 330 und 550 Kilometern nach WLTP-Standard. Auch die Ladezeiten sollen durch das MEB-System verbessern werden. Innerhalb von 30 Minuten soll man durch eine Schnellladung auf 80% auftanken können. Das entspricht etwa einer Kaffeepause.
Und drittens ermöglicht die neue Anordnung der Komponenten ein höheres Platzangebot. Elektroautos besitzen im Vergleich zu klassischen Verbrennern wenige Teile, was in mehr Platz für Insassen und Gepäck resultiert. VW spricht dabei oft von “einer Klasse mehr Platz”. Das heißt, ein Kleinwagen hat den Platz einer Kompaktklasse, eine Kompaktklasse hat den Platz einer Mittelklasse und so weiter.
Von dem neuen Baukasten soll übrigens nicht nur die VW ID. Familie profitieren, sondern auch Automarken, die ebenfalls zur Volkswagen Group gehören, wie Audi, SEAT, ŠKODA und Volkswagen Nutzfahrzeuge. Außerdem hat VW den Baukasten für Konkurrenten freigegeben, sodass diese den MEB gegen Lizenzgebühren ebenfalls nutzen können.
Das kann die VW I.D. Familie
Die neuen e-Modelle werden auf jeden Fall auf mehreren Weisen aus dem Automarkt hervorstechen. Und das nicht nur durch die Modellnamen, die den Buchstaben “s” gerne durch “zz” ersetzen. Denn die ID. Submarke gibt sich nicht damit zufrieden, einfach nur elektrisch zu sein. Auch die technische Daten können beeindrucken.
Die wichtigsten Features und Innovationen sind hier gelistet:
- Eine Reichweite von bis zu rund 600 Kilometern
- Schnellladezeiten von circa 30 Minuten
- Vollautonomes Fahren voraussichtlich ab 2025 (sofern erlaubt)
- Sprach- und Gestensteuerung
- Einstiegspreise ab unter 30.000 Euro (Batterien stets inklusive)
- Ab 2020 können die Elektroautos (und andere VW Modelle) direkt online gekauft werden
- Ausgediente Batterien werden in VWs mobilen Schnellladestationen wiederverwertet
E-Flagship: Der VW I.D. (VW Neo)
Mit dem VW ID. wurde ein neuer Kompakter auserwählt, um den VW e-up! und den e-Polo als VWs Aushängeschild für Elektromobilität abzulösen. Der Kompaktwagen soll schon 2020 auf den Markt kommen und machte bisher vor allem durch seinen niedrigen Preis Schlagzeilen: Denn er soll für unter 30.000 Euro (Batterie inklusive) erhältlich sein.
VW spricht beim VW ID. 3 vom dritten großen Meilenstein für VWs Kompaktklasse, neben dem VW Käfer und dem VW Golf. Daher auch die “3” im Namen.
Einige ausgewählte Highlights des VW ID. 3 sind die Anbindung an Smart-Home-Systeme, intelligente LED-Scheinwerfer und ein Einstiegspreis unter 30.000 Euro.
Mehr über den VW ID. 3 gibt’s im Hauptartikel.
Zurück zum Bulli: DER VW ID. BUZZ
Endlich ist er zurück. Der Bus, dass die ganze Hippie-Generation geprägt hat, ist wieder da. Der VW Bulli (eigentlich VW T1) wird als VW ID. BUZZ wiederbelebt.
Äußerlich hat sich einiges verändert, aber im Grunde ist der Bulli immer noch klar wiedererkennbar. Die Kastenform und der typisch zweifarbige Anstrich sowie das zentrale VW Logo bleiben auch beim VW ID. BUZZ erhalten. Nur etwas länger und rundlicher ist der VW ID. BUZZ geworden. Außerdem wurde das Innendesign radikal auf das Nötigste reduziert.
Der neue VW ID. BUZZ soll bis zu 600 Kilometer Reichweite haben und für unter 40.000 Euro erhältlich sein. Ab 2022 soll der neue e-Bulli produziert werden.
Mehr über den VW ID. BUZZ gibt’s im Hauptartikel.
SUV MAL ANDERS: VW ID. CROZZ
Normalerweise sind SUV nicht für ihre Aerodynamik bekannt. Ihr kantiges Design macht es schwierig. Mit dem SUV-Coupé VW ID. CROZZ will der deutsche Autohersteller dies aber ändern.
Bessere Aerodynamik stärkt bei Elektroautos in erster Linie die Reichweite, die beim VW ID. CROZZ immerhin bei 500 Kilometern liegt. Darüber hinaus wird der VW ID. CROZZ ebenfalls mit Sprachsteuerung ausgestattet sein und einen bis zu 350 PS starken Antrieb erhalten.
Preislich wurde noch nichts bekannt gegeben, die Produktion wird allerdings ab 2022 starten.
Mehr über den VW ID. CROZZ gibt’s im Hauptartikel.
RAUMWUNDER: VW ID. ROOMZZ
Der VW ID. ROOMZZ soll im Gegensatz zum VW ID. CROZZ ein Fullsize-SUV sein. Das erhöhte Platzangebot wird auch schon im Namen angedeutet.
Zudem soll der VW ID. ROOMZZ schon ab Markteinführung autonomes Fahren auf Level 4 beherrschen. Heißt, der Fahrer oder die Fahrerin muss nur noch im Notfall eingreifen.
Die Markteinführung soll 2021, und zwar zuerst nur in China, erfolgen.
Mehr über den VW ID. ROOMZZ gibt’s im Hauptartikel.
ZUKUNFTSVISION: VW ID. VIZZION
Die VW ID. Limousine der Oberklasse wird sich VW ID. VIZZION nennen. Ganz dem Oberklasse-Motto nach will man nur das Feinste vom Feinen in die elektrische Limousine lassen.
So soll es zum Beispiel ein “Augmented Reality Head-up Display” geben. Dabei werden beim Fahren über ein Head-up Display die Fahrinformationen direkt auf die Fahrbahn projiziert.
Außerdem soll die Reichweite für den VW. ID. VIZZION über die Standardreichweiten für das MEB-System hinausgehen und bis zu 665 Kilometer betragen. Allradantrieb und über 300 PS sind auch mit an Bord. Der VW ID. VIZZION soll ab 2022 in Serie gehen.
Mehr über den VW ID. VIZZION gibt’s im Hauptartikel.
Strandflitzer: VW ID. BUGGY
Selbst ein Strandbuggy wird in die VW ID. Familie aufgenommen. Genannt wird er einfach “VW ID. Buggy”. Der Buggy orientiert sich an anderen Buggy-Modellen, die in vergangenen Jahrzehnten auf VW Plattformen aufgebaut wurden, wie der Meyers Manx.
Der VW ID. Buggy hat jedoch auch einiges auf dem Kasten. 204 PS und Allradantrieb sind das A und O des Buggys, genauso wie ein wetterfestes Interieur. Das garantiert ganz großen Fahrspaß.
Mehr über den VW ID. Buggy gibt’s im Hauptartikel.
ELEKTRISIERENDE REKORDE: VW ID. R
Die ID. Modellfamilie umfasst übrigens nicht nur PKWs. Auch ein elektrischer Rennwagen hat es in die Familie geschafft. Und dabei bricht der VW ID. R auch gleich Rekorde - und das, obwohl er gerade mal acht Monate in Entwicklung war.
VW hat nämlich mit dem elektronischen Supersportwagen den Rekord an der Rennstrecke “Pikes Peaks” in Colorado gebrochen. Die Strecke endet auf einer Höhe von 4302 Metern. Die harschen Bedingungen machen die Strecke zu einer echten Herausforderung; Für den Fahrer kann dies unter schlechten Bedingungen sogar gefährlich werden.
Doch der VW ID. R Pikes Peaks brauchte nur 7.57,148 Minuten für die Strecke. Der vorherige Rekord lag bei 08:13,878 Minuten und wurde 2013 vorgelegt - der VW ID. R Pikes Peaks brach also den Rekord, nachdem es für fünf Jahre niemand geschafft hatte.