Smart ist schon 25 Jahre lang das witzige, unverkennbare Stadtauto von Daimler, dem Mutterkonzern von Mercedes. Doch nun könnte sich einiges ändern, denn Daimler hat 50% seiner Anteile verkauft. An Geely.
Geely?
Wer Geely nicht kennt, muss deswegen nicht vor Scham im Boden versinken. Der chinesische Konzern präsentiert sich in Europa nicht sehr prominent. Dennoch stecken dahinter sehr großen Marken, wie zum Beispiel Volvo.
Auch ZhiDou, eine smart-ähnliche Elektromarke, die erst kürzlich den österreichischen Markt betreten hat, gehört zu Geely. Genauso wie Lynk & Co, über die wir ebenfalls bereits berichtet haben.
Tatsächlich ist Geely einer der größten Autohersteller in Asien und hat bereits zahlreiche Marken unter seine Fittiche genommen. Volvos finanzieller Erfolg in den letzten Jahren wird auch Geely zugeschrieben.
Mit einem Joint Venture endlich zum Erfolg
Offizielle Daten gibt es zwar keine, aber Experten vermuten, dass smart seit seiner Gründung keinen Profit abgeworfen hat. Zwar wird die Marke selbst zwar als sehr wertvoll eingestuft, dass sie im Verkauf aber rote Zahlen schreibt, ist für Daimler ein Problem. Smart muss sich neu orientieren.
Und zwar möchte man sich auf den asiatischen - und speziell auf den chinesischen - Markt ausrichten. Eine logische Entscheidung, wenn man bedenkt, dass Kleinwagen und Elektroautos besonders viel Anklang am ostasiatischen Markt finden. Schließlich will smart ab 2020 nur noch Elektroautos bauen.
Hier kommt Geely ins Spiel: Ein Autohersteller, der ähnliche Elektroautos bereits zu den beliebtesten Autos Chinas gemacht hat. Durch dieses Joint Venture kann Daimler Geelys Expertise ausnutzen, um endlich schwarze Zahlen zu schreiben.
Auch die Fabrik wird nach China verlegt. Das reduziert die Produktionskosten. Die Qualität soll darunter laut Daimler aber nicht leiden.
“Wir werden gemeinsam die nächste Generation elektrischer smart designen, entwickeln und in China für den Weltmarkt bauen – mit erstklassigen Produktionsstandards und dem hervorragenden Sicherheitsniveau von smart”, verkündete Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG.
Außerdem werden smarts weiterhin weltweit verkauft. Europäische Kunden werden also auch in Zukunft nicht auf die Kleinwagen verzichten müssen.
Fazit
Daimler verbündet sich mit Geely, um die Marke endlich in die schwarzen Zahlen zu bringen. Dabei wird sich aller Wahrscheinlichkeit der Schwerpunkt der Marke nach Asien verschieben, auch wenn ihre Präsenz nicht aus dem internationalen Markt verschwinden wird.
Daimler will dabei ihre Expertise zur Ingenieurskunst und zu Sicherheitsstandards einbringen, während Geely sich auf Vertrieb und Batterietechnologie konzentriert.
Das Joint Venture wurde offiziell verkündet, abgeschlossen soll es allerdings erst Ende 2019 werden.