SEAT stellte auf dem Mobile World Congress in Barcelona ein neues Konzeptauto vor. Es nennt sich SEAT Minimó und ist ein Kleinstwagen für die Stadt, ähnlich dem Renault Twizy. Besucher des Automobilsalons in Genf werden es dort ebenfalls begutachten können.
Doch das Offensichtliche zuerst. Selbst wenn Schönheit im Auge des Betrachters liegt: Der SEAT Minimó ist keine. Das soll er allerdings auch nicht unbedingt sein.
Denn beim SEAT Minimó geht es vor allem um Großstadtmobilität. Enge Straßen, Parkplätze finden, wenden und selbst Stau sollen damit nur noch ein geringes Problem darstellen. Mit gerade einmal 3,1 Quadratmeter Fläche ist das auch durchaus glaubhaft.
SEAT Minimó statt Moped
Dieselben Vorteile wie ein Kleinstauto – wie eben der SEAT Minimó – bieten Mopeds und Motorräder. Sie sind genauso wendig und Parkplätze sind auch kein Problem. Jedoch sind sie auch wandelnde Zeitbomben. Die Unfallraten und die Todesraten für Mopeds und Motorräder sind überproportional hoch.
Genau aus diesem Grund setzt der SEAT Minimó als Verkaufsargument auf Sicherheit. Eine geschlossene Kabine (optional aber auch mit Dach ohne Seiten) sorgt für mehr Schutz und verringert die Gefahr von schweren Verletzungen bei einem Unfall. Ob jedoch ein Airbag verbaut werden soll, ist nicht bekannt. Schließlich sind solche bei Fahrzeugen dieser Klasse nicht verpflichtend.
Komfort trotz geringer Größe
Im SEAT Minimó finden bis zu zwei Insassen oder Insassinnen in zwei Reihen Platz. Eine Person vorne und eine hinten. Bei der Größe ist das allein schon beachtlich, trotzdem soll am Komfort des SEAT Minimó nicht gespart werden.
Zumindest vergleicht SEAT den verfügbaren Platz eines Insassen oder einer Insassin mit dem eines “normalen” Autos. Der Abstand zwischen den zwei Reihen soll ähnlich des SEAT Mii sein und der Abstand zwischen Fahrer oder Fahrerin und der Tür größer als beim SEAT Ibiza.
So soll es zum Beispiel weniger anstrengend sein, im Stau zu stehen.
Voll elektrischer Antrieb und autonomes Fahren auf Level 4 im SEAT Minimó
Der SEAT Minimó ist übrigens ein reines Elektroauto, wie auch schon sein Konkurrent Renault Twizy. Die Batterie kann Energie für bis zu 100 Kilometer Reichweite speichern. Das ist im Vergleich zu anderen Elektroautos oder sogar Verbrennern natürlich nicht viel, für die Stadt aber mehr als ausreichend. Mit 100 Kilometern könnte man immerhin fast eine ganze Runde um Wien drehen. (Die Wiener Stadtgrenze ist 136,5 Kilometer lang.)
Außerdem soll der Akku innerhalb kürzester Zeit austauschbar sein, was vor allem für Carsharing-Anbieter interessant sein könnte. Persönlich könnte man ebenfalls einen Zweitakku als “Powerbank” mitnehmen, jedoch würde das zusätzliche Gewicht die Reichweite des Akkus in Betrieb stark mindern.
Eine weitere Besonderheit des SEAT Minimó ist die Vorbereitung auf autonomes Fahren auf Level 4. Auf gut deutsch übersetzt heißt dies, dass der Minimó spezielle Anwendungsfälle komplett ohne Eingreifen des Fahrers bewältigen kann, zum Beispiel Einparken.
Fazit
Der SEAT Minimó hat das Potenzial, ein sehr praktisches Auto zu sein, sollte das Konzept in die Realität umgesetzt werden. Durch gutes Aussehen besticht es zwar nicht, aber Sicherheit und Komfort werden großgeschrieben. Die elektrische Reichweite ist für die Stadt ebenfalls ausreichend und autonomes Fahren auf dem Level macht definitiv neugierig.
Neu ist das Konzept allerdings nicht – schließlich kam der Renault Twizy schon 2012 auf den Markt. Trotzdem wäre der SEAT Minimó auch in Serie interessant. Wenn schon nicht privat, dann als Teil einer Carsharing-Flotte.