Freudig durfte ich an diesem schönen, sonnigen Freitagnachmittag den Mini Countryman in auffallendem Rot in Empfang nehmen. Sofort ins Auge sticht die sehr markante Frontpartie. Auch die schwarzen 18 Zoll Leichtmetallfelgen, die auf den Winterreifen montiert sind, hinterlegt mit ebenfalls rot lackierten Bremssätteln, machen mächtig Eindruck. Das sehr dynamische Heck mit Doppelrohr-Auspuffanlage ist ebenfalls passend für dieses Modell. Schwarze Streifen an den Türen sowie auf der Motorhaube erzeugen in Kombination mit dem schwarz lackierten Dach einen scharfen Kontrast zur oben erwähnten roten Außenfarbe. Dieses Gesamtpaket signalisiert einem, dass hier nicht die unbedingt zahmste Version des Countryman vor einem steht. Dem Kenner fällt zusätzlich noch das John-Cooper-Works-Emblem im Kühlergrill auf, jedoch besitzt dieser Mini trotz all dieser Auffälligkeiten noch ein gewisses Maß an Understatement.
Hightech trifft Performance
Dank schlüssellosem Zugangssystem und Motorstart darf man sogleich in den bequemen Sportsitzen in Volllederausstattung Platz nehmen. Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass diese Sitze für Sportsitze einen wirklich guten Sitzkomfort bieten, hier habe ich schon deutlich schlechteres erlebt. Natürlich sind selbige an kalten Tagen auf Wunsch in drei Stufen beheizbar. Dieser Mini Countryman bietet beim Einsteigen mehr als nur den üblichen Mini-Charme, was nicht nur der John-Cooper-Works-Ausstattung geschuldet ist. Einzigartig macht ihn, dass in der Liste der Sonderausstattungen jedes Kreuzchen gemacht wurde, welches möglich war. Zur ohnehin schon üppigen Serienausstattung, wie 18 Zoll Leichtmetallfelgen, LED-Scheinwerfer mit erweiterten Umfängen, Einparkhilfe, Tempomat und dem Audiosystem Mini Visual Boost, gesellen sich noch unter anderem ein großes mittig eingesetztes Navigationssystem, ein flächendeckendes zweiteiliges Panorama Glasdach, welches sich natürlich elektrisch öffnen lässt, elektrisch verstellbare Vordersitze mit Memoryfunktion, Standlüftung sowie eine Armada an Assistenzsystemen, die dem Fahrer auf Wunsch einige fahrtechnische Eingriffe erleichtern. Das stellt sich bei weniger dichtem Verkehr als äußerst komfortabel heraus. Wie eingangs erwähnt, darf sich der Fahrer und Beifahrer über großzügige Platzverhältnisse freuen. In der zweiten Reihe geht es zwar etwas enger zu, die Beförderung von vier Passagieren stellt den Countryman jedoch vor kein großes Problem. Üppig ausgefallen ist auch, im Verhältnis zur Größe des Fahrzeugs, der Kofferraum, dessen Klappe sich automatisch schließen lässt, nachdem der Wochenendeinkauf verstaut wurde.
Mini Feeling inklusive
Mini-Fans finden natürlich die typische Verspieltheit dieser Marke im Innenraum wider, beispielsweise Ambientebeleuchtung die während der Fahrt regelmäßig die Farbe wechselt. All diese Ausstattung hat natürlich seinen Preis. Der beträgt knapp über 50.000€, jedoch bekommt man dafür hohe Funktionalität. Diese kombiniert mit perfekter Verarbeitungsqualität, die den Premium-Anspruch dieses Fahrzeugs deutlich unterstreicht, kostet seinen Preis.
An erster Stelle steht jedoch für den Käufer eines Mini Countryman in der John-Cooper-Works-Ausführung sicher der Fahrspaß. Unter der Motorhaube finden wir einen 2.0 Liter großen Turbobenziner mit 231 PS, der seine Leistung über ein 8-Gang-Steptronic-Sport-Automatikgetriebe permanent an alle vier Räder abgibt und dafür sorgt, dass in praktisch jeder Lebenslage Power vorhanden ist. Das Leergewicht von knapp über 1.600 Kilo macht sich dank 350nM Drehmoment kaum bemerkbar, da die Kraft des Motors über weite Strecken des Drehzahlbandes zur Verfügung steht.
Was kann und braucht der Motor?
Angegeben ist der John-Cooper-Works mit einem Durchschnittsverbrauch von 6.9 Liter / 100 Kilometer. Mich interessierte jedoch der reale Verbrauch, wenn man das Fahrzeug so bewegt wie es bewegt werden will. Jemand, der sich einen Mini mit 231 PS in die Garage stellt wird nicht ständig im Eco-Modus fahren, sondern auch ab und zu das volle Potential abrufen. Tritt man ab und an das Gaspedal voll durch hat man einen Verbrauch von 8 - 9 Liter / 100 Kilometer zu erwarten, allerdings auch ein immer größer werdendes Dauergrinsen. Bevor der turboaufgeladene Verbrenner loslegen darf betätigt man den rot lackierten Startknopf in der Mittelkonsole, der noch dazu leicht rot beleuchtet ist, als wollte er dem Fahrer mitteilen, was sich gleich im Motorraum abspielen wird. Untermalt wird diese Kulisse von einem kernigen aber nicht aufdringlichen Sound, der je nach eingestelltem Fahrmodus seine Umwelt mehr oder weniger stark daran teilhaben lässt. Es empfiehlt sich allerdings nicht früh morgens im Sportmodus das Fahrzeug zu starten, da es passieren könnte, dass sonst die Nachbarn nach wenigen Tagen die Nagelbretter auf die Straße legen...
Summa summarum bietet der Mini Countryman John Cooper Works ein perfekt gelungenes Gesamtpaket aus Alltagsauto mit hoher Funktionalität und Verarbeitung und einem spaßigen Flitzer mit Go-Kart-Feeling. Mini-Liebhaber kommen hier 100 Prozent auf Ihre Kosten und werden auch eine Unterschrift auf dem Kaufvertrag nicht bereuen.