Dass die Cabriosaison begonnen hat, dürfte für niemanden, der in den letzten Tagen und Wochen mal draußen war, eine Überraschung darstellen - trotz meteorologischer Rückschläge, die für den April ja typisch sein sollen.
Somit ist der Boden bereitet für einen heißen Sommer. Denn ein bisschen dauern wird es schon noch, bis McLaren den 675 LT Spider ausliefert. Dann wird der Spider mit den namensgebenden 675 PS einigen wenigen Glücklichen den Sommerwind um die Nase wehen lassen.
Das LT steht übrigens für „Long Tail“ – was wir mal so deuten wollen, dass der Zweisitzer mit dem V8-Turbo, der jetzt 700 Newtonmeter abliefert, Probleme mit dem Selbstwertgefühl nicht kennt. Dem Zeitgeist entsprechend, hat der offene Renner gegenüber dem Vorgängermodell 100 Kilo abgenommen – in erster Linie Dämmungsmaterial, könnte man annehmen, wenn man in der spartanischen Kabine Platz nimmt.
Alles schreit „Racing“ in diesem Spider: direkte Lenkung, Bremsen mit ordentlich Biss, maschinengewehrschnelle Schaltwechsel, Abtrieb, der geradezu frivole Kurvengeschwindigkeiten erlaubt. Vielleicht mag man die offene Bauweise samt ihres Gewichtsnachteils gegenüber dem Coupé in einem Supercar wie dem 675 als verzichtbar erachten. Auch die knapp 20 Sekunden, die der Strip bei maximal 40 km/h dauert, werden zu Ewigkeiten – weil in diesem Auto 40 zu fahren nunmal kein Spaß ist. Aber kein Nachteil ohne Vorteil: Der Motorsound ist in der offenen Version geradezu sensationell.
380.000 Euro sind kein Pappenstiel, für dieses Auto aber auch keine Unverschämtheit. Wer sie nicht auftreiben kann, braucht wenigstens nicht lang nach einer Ausrede gegenüber den Benzinkumpels zu suchen. Die 500 Stück, die gebaut werden, sind – natürlich – längst ausverkauft.