Die digitale Vignette kann man ab 2018 in Österreich ohnehin schon erwerben. Diese wird an Autokennzeichen gebunden sein. Somit könnte man sich, wenn man will, ab dem nächsten Jahr das Kleben der Vignette sparen. Der Preis bleibt der gleiche. Sie können zwischen einer 10-Tages, 2-Monats oder Jahresvignette wählen.
Was will die EU Kommission?
Die EU Kommission plant großes. Europas Verkehrskonzept soll revolutioniert werden. Zum einen soll die soziale Gerechtigkeit auch auf Straßen einzug halten. In den nächsten 10 Jahren sollen sich die Gewohnheiten und Gesetze, die derzeit auf Europas Straßen herrschen, einen. Ziel ist es, ein digitales Mautsystem zu schaffen. Dann besteht die Möglichkeit, die Preise auf den Autobahnen individuell zu staffeln. Sozial benachteiligte EU-BürgerInnen könnten weniger zahlen müssen als reiche. Außerdem könnten die Kosten kilometerabhängig eingehoben werden. Man zahlt ausschließlich die Nutzung der Autobahn. Orientiert man sich am derzeit günstigsten kilometerabhängigen Mautsystem in der EU, muss man nach Frankreich schauen. Dort zahlen BenutzerInnen auf den Autobahnen 7 Cent pro Kilometer. Für die Asfinag würden das Einnahmen von 1,9 Milliarden Euro bedeuten, derzeit liegen die Vignetteneinnahmen bei 600 Millionen Euro.
Wien-Innsbruck um 32 Euro
Der schnellste Weg von Wien nach Innsbruck beträgt 475 Kilometer. Dabei fährt man circa 460 Kilometer auf der Autobahn. Würde man jetzt die Zahlen aus Frankreich nehmen und auf diese Strecke umlegen, kommen Kosten von ungefähr 32,2 Euro auf einen zu. Viele AutofahrerInnen würden sich dann überlegen, ob sich eine Autofahrt wirklich auszahlt oder ob man mit dem Zug nicht günstiger ans Ziel kommt. Das wiederum würde einen positiven Umwelteffekt bedeuten.
Die Mitgliedsstaaten bestimmen die Kosten
Wichtig zu betonen ist, dass die Länder die Preise für die Maut selbst festlegen können. Es wird hier nichts von Seiten der EU diktiert. Umweltschonende Autos werden weniger zahlen als andere. Hierbei folgt die EU dem Trend, den es in manchen Mitgliedstaaten ohnehin schon gibt. Seit Anfang 2017 bekommt man in Österreich eine Förderung, wenn man sich ein Elektro- oder Plug-In Hybrid - Auto kauft. Preise könnten an die Tages- und Jahreszeit angepasst werden. Zu den Stoßzeiten könnte die Benützung der Autobahnen teurer sein, ein Stau wird dadurch schwerer entstehen.
Abwarten und Tee trinken
Wir können gespannt sein, was hier auf uns zukommen wird. Fest steht, dass eine EU-Maut nicht nur negative Auswirkungen auf die Bevölkerung haben wird. Konkrete Ideen und Vorhaben gibt es bisher nicht. Es wurden nur Ziele vorgestellt. Die angeführten Beispiele, die mit dieser Maut möglich wären, sind noch keine konkreten Vorhaben der EU-Kommission. Vielmehr sind die Möglichkeiten, wie man den Verkehr in Zukunft gestalten könnte. Wir sind gespannt.