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Der chinesische Auto- und Batterienhersteller BYD hat es sich erst kürzlich zur Aufgabe gemacht, seine Kunden zu mehr Umweltfreundlichkeit beim Fahren zu bewegen. BYD ist einer der größten Elektroautohersteller der Welt - Umweltfreundlichkeit liegt also in der DNA des Herstellers. Somit ist diese Mission auch nicht weit hergeholt.
"Als weltweit führender Hersteller grüner Autos bot uns BYD die Möglichkeit, echte Veränderungen voranzutreiben. Es braucht Innovatoren wie BYD, um die Welt sauberer zu machen. Kohlenstoff Banking wird eine neue Realität für Milliarden sein", sagte VeChain CEO Sunny Lu.
So funktioniert die “Carbon Credit App”
Funktionieren soll das ganze via einer App, die sowohl in BYD Autos als auch auf dem Smartphone des Fahrers installiert werden muss. Dann sammelt die App Daten über das Auto und das Fahrverhalten des Fahrers. Wer umweltschonend fährt, erhält Credits auf sein “Kohlenstoff-Konto”. Mit diesen Credits kann man sich dann zahlreiche Vergünstigungen und Gutscheine für Partnerunternehmen kaufen. Das ganze System wird von BYD und seinen Partnern VeChain und DNV GL “Kohlenstoff-Banking” genannt. Die App nimmt den Begriff “CO2 sparen” also ziemlich wörtlich.
Mit Blockchain-Technologie zum Klimaschutz?
Das System basiert, genauso wie Kryptowährungen (z.B.: Bitcoin), auf Blockchain-Technologie. Das ist, sehr vereinfacht gesagt, ein dezentrales Netzwerk, wodurch die Kontrolle des Netzwerkes nicht bei einem einzelnen Unternehmen liegt. Durch die von VeChain entwickelte Blockchain können nicht nur Nutzer auf ihre eigenen Daten zugreifen, sondern auch alle möglichen Unternehmen und Forschungsinstitute, die diese dann verwenden können.
Das ist einerseits vorteilhaft für die Klimaforschung, da man so auf zuverlässige und aussagekräftige Daten Zugriff hat. Andererseits kann es auch ein zweischneidiges Schwert für Konsumenten der App sein: Beispielsweise Versicherungs- und Finanzinstitute sollen zukünftig mittels der Daten auf den Fahrer maßgeschneiderte Angebotspakete bieten. Das kann für manche günstigere Angebote bedeuten, für andere aber auch Teurere.
Alles in allem ist die Carbon Credit App keine schlechte Idee - schließlich ist umweltfreundliches Fahren immer gern gesehen. Und der Fahrer hat dank zahlreicher Vergünstigungen auch etwas davon. Aber im Endeffekt geht es BYD vermutlich mehr um das Sammeln von Daten. Diese können zwar zur Forschung beitragen, müssen es aber nicht zwangsweise.