Am Autosalon in Genf wird so manch eine Kuriosität ausgestellt. Nicht zuletzt, da der Automarkt gerade stark im Wandel ist. Mit aufkommender Elektromobilität und immer stärkerem Einsatz von Fahrerassistenzsystemen – der schlussendlich zur autonomen Mobilität führen soll – ist es kein Wunder, dass Autohersteller dies als Anlass nehmen ausgiebig zu experimentieren.
Das gilt auch für Citroen. Der französische Hersteller feiert seinen 100-jährigen Geburtstag unter anderem mit einem neuen Elektro-Konzeptauto auf dem Autosalon in Genf: Dem Ami One Concept. 2019 feiern übrigens einige Automarken Jubiläum, wie zum Beispiel MINI.
Dabei handelt es sich um ein gerade einmal 2,5 Meter langes Mopedauto mit Platz für zwei Personen, das gerade einmal 45 km/h fahren kann. Von der Größe her erinnert das Auto beispielsweise an den ZhiDou D2S. Die elektrische Reichweite liegt bei maximal 100 Kilometern. In vielen Ländern darf so ein Auto ohne Führerschein gefahren werden – wobei in Österreich mindestens ein Mopedführerschein vorhanden sein muss.
Fünf Minuten oder fünf Jahre: Schwerpunkt auf Carsharing
Das Ami One Concept soll eine Alternative zu, zum Beispiel, all den mietbaren e-Scootern darstellen, die in den letzten Monaten bis Jahren in vielen Großstädten Einzug gehalten haben. Aber Citroen will mit dem Mopedauto auch öffentlichen Verkehrsmitteln Konkurrenz machen.
Denn der Ami One wird in erster Linie als Carsharing-Fahrzeug für die Stadt visualisiert. Zwar soll das Fahrzeug auch kaufbar sein, jedoch empfinden nur wenige Autofahrer Mopedautos als eine vernünftige Kaufoption.
Stattdessen soll man den Ami One für bis zu fünf Stunden über die etablierte Carsharing-App “Free2Move” buchen können, längere Mieten für bis zu fünf Jahre können über Citroen selbst oder deren Plattform “Rent&Smile” abgewickelt werden.
Kasten auf vier Rädern
Auf viel Begeisterung in Österreich dürfte das e-Mopedauto nicht stoßen – Leichtkraftfahrzeuge, wie es der Ami One ist, genießen einen eher schlechten Ruf. Außerhalb der Stadt sind sie aufgrund ihrer niedrigen Geschwindigkeit eine Behinderung des Verkehrs und in Sicherheitstest schneiden sie oft sehr schlecht ab.
Auch das Design tut dem Ami One Concept eher keinen Gefallen. Bildlich ähnelt das Mopedauto eher einem Kasten auf Rädern, als einem richtigen Auto. Mit genügend Aufmerksamkeit könnte das Ami One Concept sogar genauso berüchtigt werden, wie der Fiat Multipla (der übrigens seinen 20. Geburtstag feiert).
Statt normalen Türgriffen befinden sich an der Seite es Ami One Concepts Schlaufen. Und an der Beifahrertür ist – warum auch immer – ein QR-Code angebracht. Die Türen lassen sich übrigens gegengleich aufmachen. Heißt, die eine geht nach links auf, die andere nach rechts.
Im Cockpit fallen vor allem die ungewöhnlichen, blauen Netzsitze auf. Ansonsten ist das Cockpit sehr minimalistisch gehalten und erinnert an so viele andere Konzeptautos auch: ein abgerundetes, rechteckiges Lenkrad mit Display in der Mitte. Über dem Lenkrad ein weiteres Display und wiederum darüber ein Heads-up Display.
Gewagte Designs und Konzepte sind stets gut um neue Wege für die Zukunft der Automobilität zu ergründen und Alternativen für den Status quo sind immer spannend. Aber gewagt heißt noch lange nicht, dass sich etwas mit Beliebtheit erfreuen wird. Im Falle des Ami One Concept ist das Ganze vielleicht eher zu gewagt. Zumindest designtechnisch.
Aber was meint ihr? Seht ihr eine Zukunft für den Ami One? Und würdet ihr selbst damit fahren? Schreibt es uns in den Kommentaren!