Wenn ein Auto SUVs vom Schlag eines BMW X5 oder Audi Q7 klein wirken lässt, dann ist es wirklich groß. Das trifft beim neuen SsangYong Rexton zu. Ich fühle mich neben dem Koloss aus Korea wie ein Zwerg. Kein Wunder! Fast zwei Meter ist er breit und über 1,8 Meter hoch. Die bullige Form verstärkt den mächtigen Auftritt zusätzlich.
Apropos Auftritt, der neue SsangYong Rexton ist ein wirklich ansehnliches Auto geworden. Er gewinnt wahrscheinlich keinen Award für das stylischste Design, aber die Form passt perfekt zu seinem Anspruch als ein starker SUV wahrgenommen zu werden. Besonders gut gefallen mir die verchromten 20” Leichtmetallfelgen. Gerade nach dem Waschen sehen die richtig richtig genial aus. Anscheinend sind die Zeiten von “unschönem” Design, man rufe sich den Rodius in Erinnerung, bei SsangYong passé. Zum Glück!
So groß und gut war noch kein SsangYong
Nicht nur bei der Optik des Blechkleides hat SsangYong ordentlich nachgelegt! Er ist auch um satte zehn Zentimeter länger als das Vorgängermodell und ist damit eine Klasse höher angesiedelt. Um gleich mehrere Klassen besser geworden ist die Verarbeitung im Innenraum! SsangYong will ganz offensichtlich KIA und Hyundai den Rang ablaufen. In unserem Test-Rexton mit der Top-Ausstattung ICON gibt es zum Beispiel Nappaledersitze mit Sitzlüftung und Nappaleder an der Türverkleidung sowie am Armaturenbrett. Das sieht nicht nur gut aus, sondern sorgt auch für massig Komfort. Das mehr als üppige Platzangebot verstärkt das Wohnzimmerfeeling zusätzlich. Hier hält man es viele Stunden relaxt aus.
Jetzt auch mit ordentlich Technik
SsangYong hat beim Rexton aber nicht nur die Materialanmutung um Klassen verbessert, sondern auch technisch stark aufgerüstet. 360° Videokamerasystem, Komforteinstieg, Spurwechselassistent, Spurhalteassistent, hinterer Querverkehr-Assistent, Totwinkelassistent, Lenkradheizung, Apple Carplay, Android Auto, digitaler Tacho, großes und hochauflösendes Navigationssystem, Notbremsassistent und viel mehr gibt’s jetzt beim Rexton. Das gibt’s bei der Konkurrenz zwar schon länger, aber bei SsangYong war das bisher nicht so. Das beste daran ist, dass fast alle genannten Features schon in der zweithöchsten Ausstattungsstufe dabei sind. Aber: auch die Einstiegsversion bietet viele der genannten Features, besonders im Sicherheitsbereich. Vorbildlich!
Wer jetzt befürchtet, dass alle diese Features in den neuen SsangYong Rexton reingeleert worden sind und fürchterlich zu bedienen sind, kann ebenfalls beruhigt sein. Die Bedienung von Navi und Multimediasystem geht flott von der Hand und wirft nur in den ersten paar Minuten ein paar Fragen auf, die man aber schnell selber beantworten kann. Alle Helferlein lassen sich links vom Lenkrad ein- und ausschalten. Der digitale Tacho wird übers Lenkrad verwaltet. Auch das klappt ab dem ersten Versuch problemlos. Witziges Feature: Die Tachonadeln für Drehzahl und Geschwindigkeit lassen sich ausblenden, sodass man nur noch die Infos in der Mitte des Displays angezeigt bekommt.
Fehlt etwas? Nicht viel. In unserem Test-Rexton gab es keine elektrische Heckklappe. Es gibt sie zwar optional dazu, aber sie kostet 1.000 Euro Extra. Kein Lercherlschas. Dafür erkennt sie die Person, die vor ihr steht und öffnet nach kurzer Zeit automatisch. Statt Xenon-Scheinwerfern wären außerdem, zumindest optional, Voll-LED-Scheinwerfer zeitgemäß und ein adaptiver Tempomat würde dem neuen SsangYong Rexton sicher auch noch den einen oder anderen Käufer mehr bescheren. Ansonsten ist aber wirklich alles da, was sich der moderne SUV-Fahrer von heute so wünscht.
DAS Argument für den SsangYong Rexton
Optisch und technisch hat sich der neue SsangYong Rexton stark und sehr positiv verändert. Aber eine Sache ist ihm geblieben und das ist gut so - der Leiterrahmen. Der sorgt zwar nicht für Dynamik, die der Rexton aber eh nicht braucht, dafür aber für eine Anhängelast von gewaltigen 3.500 Kilogramm! Um einiges mehr als viele seiner direkten Konkurrenten. Damit steht dem Ziehen von großen und schweren Anhängern nichts im Weg.
So viel Gewicht will dann natürlich auch ansprechend motorisiert sein. 181 PS und 420 NM aus einem 2,2 Liter 4-Zylinder gepaart mit 7-Gang Automatik von Mercedes und ein Allradantrieb mit zuschaltbarer Untersetzung sorgen dafür, dass der Rexton immer ordentlich nach vorne marschiert. Interessant, SsangYong hat auf ein Start/Stop-System verzichtet, das aber sowieso nur in der Stadt wirklich etwas bringt und da hat der Rexton allein wegen seiner Größe eigentlich nichts verloren.
Fazit SsangYong Rexton Icon
Groß, größer, der neue SsangYong Rexton. Nicht nur die Größe und das Raumangebot des Koreagiganten haben uns überzeugt. Auch die starken Verbesserungen bei Verarbeitung, Design und Technik gefallen. Ganz so “gut” wie seine koreanischen Konkurrenten KIA und Hyundai ist er noch nicht, dafür überzeugt er mit einem guten Preis/Leistungs-Verhältnis und der großen Anhängelast. Weiter so SsangYong!