Text, Bild & Video: Max Melamed
Optisch ist der Grandland X auf jeden Fall kein Franzose geworden. Gut so, denn die aktuelle Designsprache von Opel ist richtig fesch und lässt ihn, auch mit Winteralus, ordentlich dastehen. An der Front fällt besonders das fesche LED-Tagfahrlicht auf, das den Grandland X ein gutes Stück breiter wirken lässt, als er ist. An der Seite zieht sich ein markanter Knick im Blechkleid von der Fahrertür bis in die Heckleuchten. Die mit schwarzen Elementen verzierte C-Säule sorgt für ein schlanke Optik und auch am Heck stimmen die Proportionen.
Im Vergleich zum großen Konkurrenten, dem VW Tiguan, braucht der Grandland X also kein Sportpaket oder ähnliche Späße, um dynamisch und optisch attraktiv zu sein.
Im Innenraum, zu meiner Überraschung, sehr viel Opel und kaum Peugeot. Das mittlerweile bekannte Navigationssystem IntelliLink thront auf der vorbildlich aufgeräumten Mittelkonsole und ist kinderleicht zu bedienen. Einzig die Verbindung von Bluetooth-Geräten hat so ihre Aussetzer und bringt Testfahrer mit einem dünnen Geduldsfaden, also mich, schnell zur Weißglut. Zum Glück kann man das Handy aber auch via USB verbinden. Android Auto und Apple CarPlay sind selbstverständlich ebenfalls an Board.
Vor dem Test des Grandland X habe ich mich oft gefragt, ob er sich nach wie vor wie ein “deutsches” Auto anfühlen wird - also für seine Fahrzeugklasse dynamischer und im Allgemeinen etwas wertiger als die direkte Konkurrenz aus anderen Ländern. Wenn man es kurz machen will, kann man das mit “Ja” beantworten. Im Detail bedeutet das, dass der Grandland X, obwohl er mit eher gemütlichen 120 Turbodiesel-PS dasteht, ein aufgewecktes Kerlchen ist. Im Vergleich zu seinem französischem Bruder, dem Peugeot 3008, hat er einiges an Gewicht verloren, zischt so in knapp 12 Sekunden auf Tempo 100 und hinterlässt allgemein einen flotten Eindruck. Einzig in der Stadt wirkte der Grandland X von Zeit zu Zeit etwas holprig abgestimmt. Dafür ist der auf der Landstraße und Autobahn ein exzellenter Gleiter, mit tollen Langstreckeneigenschaften. Auch bei den Materialien gibt es nichts zu bemängeln - Mittelklasse-Soll locker erfüllt.
Überlebenswichtig, um als Mittelklasse-SUV zu überzeugen, sind natürlich auch Features, die dem Fahrer den Alltag erleichtern. Davon gibt’s im Test-Grandland X einige. Die sensorgesteuerte Heckklappe ist eines davon. Gegeben dem Fall, dass man drei Kinder dabei hat, vier Einkaufstaschen trägt und einen Hund an der Leine führt und somit keine Chance an den Kofferraumhebel zu kommen, reicht es beim Grandland X mit dem Fuß unter seinem Popsch “vorbeizuwischen” und der Kofferraum öffnet sich. So kann man ihn auch wieder schließen.
Ein weiteres sehr praktisches Feature sind die automatisch nach unten klappenden Seitenspiegel, sobald man den Rückwärtsgang einlegt. In Kombination mit der Front- und Rückfahrkamera ist Einparken damit ein Kinderspiel. Das Beste: Schöne Alufelgen werden vorm Zerkratzungstod bewahrt.
Sicherheitsfeatures, wie ein Notbremsassistent, Toter-Winkel-Warner, adaptiver Tempomat, Spurhalteassistent und wie sie alle heißen sind natürlich auch zu haben. Teilweise serienmäßig oder optional gegen Aufpreis.
FAZIT OPEL GRANDLAND X
Definitiv kein Peupel! Der neue Opel Grandland X hat mich überzeugt. Die Angst, dass Qualität und Fahreigenschaften unter der Zusammenarbeit mit Peugeot leiden, hat sich nicht bewahrheitet. Der Rüsselsheimer ist genau so, wie man sich einen aktuellen Opel vorstellt. Grundsolide, technisch, optisch einwandfrei und preislich, auch mit voller Hütte, vollkommen im Rahmen.
Ein Dank geht an das Autohaus Kandl, das uns den Grandland X zur Verfügung gestellt hat. Hier kannst du den Grandland X kostenlos & unverbindlich nach deinen Wünschen konfigurieren und anfragen: GRANDLAND X