SUVs und ich sind bis heute keine guten Freunde geworden. Weniger Platz, mehr Spritverbrauch und schlechtere Fahreigenschaften als in einem vergleichbaren Kombi sind schon drei Gründe die diese Art von Auto für mich wenig attraktiv machen. Wie also objektiv an so einen Test heran gehen? Mit einer Checkliste könnte es klappen.
Außencheck
Er gefällt mir. Die recht kantige Optik verleiht dem kleinen Koreaner einen dynamischen Auftritt und er steht richtig lässig vor mir. Die “Signal Red” genannte Metallic Lackierung, sowie die schwarzen und silbernen Akzente, unterstreichen diesen Eindruck zusätzlich. Die Kunststoffverkleidung, die einmal um den ganzen Stonic herumführt, will Geländetauglichkeit signalisieren. Besonders fesch sind die serienmäßigen Alufelgen. Optisch könnte der Stonic auch als ein hochgelegter Rio oder Cee`d durchgehen. Gelungener Ersteindruck.
Innencheck
Nach dem Test des frisch gelifteten Sorento weiß ich, dass KIA mittlerweile auch Premiumverarbeitung richtig gut drauf hat. Der Stonic ist gut 30.000 Euro günstiger als sein größter Bruder. Trotzdem ist die Verarbeitung so, wie ich sie mittlerweile von KIA kenne. Die Verarbeitung der Oberflächen ist tadellos und die Bedienung aller Schalter und des Multimediasystems flutschen ganz einfach von der Hand. Im Vergleich zum Opel Crossland X fällt auf, dass der Stonic ein etwas einfacher gehaltenes Armaturenbrett hat. Dafür ist die Verarbeitung des restlichen Innenraums ein klein wenig besser. Außerdem gibt es wenige Oberflächen mit Klavierlack, der außer kratzeranfällig zu sein sowieso nix kann.
Featurecheck
Dank der Gold Ausstattung und dem Zusatzpaket “Paket Gold” fehlt es meinem Test Stonic an (fast) nichts. Die Ausstattungsliste liest sich wie von einem 30.000 Euro Auto. 7” Navigationssystem, digitaler Tacho, Spurhalte-Assistent, Toter-Winkel-Warner, Rückfahrkamera, Panorama-Glasschiebedach, Lenkradheizung, Sitzheizung, Fernlichtassistent, Apple CarPlay und Android Auto sind nur ein paar der Highlights. Das einzige, das mir wirklich fehlt, sind Bi-Xenon- oder Voll-LED-Scheinwerfer. Die gibt’s zum Beispiel beim Opel Crossland X und sorgen besonders im dunklen Winter für ein großes Plus an Sicherheit. Der Blick auf den Listenpreis mit dieser Ausstattung verzeiht dem Stonic diesen Fauxpas aber. 23.690 Euro sind ein wirklich fairer Preis und da sind 7 Jahre KIA Werksgarantie auch inklusive. Top!
Fahrcheck
Laut Zulassungsschein wiegt der Stonic nur 1,1 Tonnen. Leichtbau können die Koreaner also mittlerweile auch. Das Gute daran: Es klappert oder scheppert nichts, auch bei 140 oder 150 km/h und der Stonic ist für SUV-Verhältnisse ein echter Kurvenräuber. Wankbewegungen wie zum Beispiel im Crossland X gibt’s hier nicht. Klingt alles schön und gut wäre da nicht ein großer ABER. Der Motor: 120 Turbo-PS aus einem Dreizylinder mit einem Liter Hubraum klingen in Verbindung mit dem niedrigen Gewicht doch richtig spaßig, sie sind es aber nicht. Die Übersetzung der Gänge ist lang, seeeeeeeeehr lang. Um irgendwie flott vom Fleck zu kommen braucht es schon richtig viel Drehzahl und auch dann kommt nicht viel “raus”. Eine zache G’schicht. Noch blöder, dass der Stonic dabei auch alles außer sparsam ist. 7,5 Liter Durchschnittsverbrauch in unserer Testphase sind 2,5 Liter (50%) mehr als die Werksangabe. Sogar auf unserer Verbrauchsrunde waren es 6,8 Liter (36%). Irgendwas läuft hier gehörig falsch, wenn ein 120 PS Benziner nur 0,6 Liter weniger verbraucht als ein 231 PS MINI Cooper John Cooper Works auf der selben Runde. Entweder hatte der Motor irgendwas oder er ist einfach nicht gut.
Fazit KIA Stonic 1.0 TGDI Gold
Der Motor ist meiner Meinung nach leider ein Totalausfall. Einen Diesel zu empfehlen wirkt in der aktuellen Situation zwar etwas vorsintflutlich, ist im Fall des Stonic wohl die beste Wahl. Ansonsten macht der Stonic aber alles richtig und bietet für rund 23.000 Euro eine tolle Ausstattung und fesche Optik.
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