Auffällig unauffällig steht der IONIQ Elektro da. Im Vergleich zur Konkurrenz sieht der IONIQ wie ein “normales” Auto aus. Die meisten E-Autos fallen durch ein sehr extravagantes Design auf. Wir denken da z.B. an den BMW i3 und den Kia Soul EV. Das ist natürlich nicht für jeden etwas. Der IONIQ macht hier schon viel richtig. Das Design ist nüchtern. Dramatische Kanten und wilde Designexperimente sucht man vergebens. Ein Auto für jeden, der gerne alternativ angetrieben fährt, dies aber nicht zur Schau stellen möchte. Einzig die grünen Kennzeichen, der “Elektro” Schriftzug am Heck und das praktisch lautlose Fahren verraten den IONIQ.
Auch im Innenraum ist der IONIQ unauffällig und gut. Auf große Designexperimente wird verzichtet. Das Infotainment kennen wir schon aus den neuesten KIA Modellen und davon sind wir nach wie vor sehr angetan. Einfache Bedienung, schnelle Reaktion des Touchscreens und dank Apple Car Play und Android Auto auch super mit dem Smartphone vernetzbar.
Praktische Helferlein sind ebenfalls mit an Bord. Aktiver Spurhalteassistent, Toter-Winkel-Assistent, Notbremsassistent und ein adaptiver Tempomat sorgen für viel Sicherheit. Der adaptive Tempomat gehört wohl zu den aktuell besten. Fährt ein Auto zwischen das eigene und den Vordermann wird nicht hektisch gebremst sonder langsam Abstand aufgebaut - sehr angenehm.
Die Verarbeitung ist gut gelungen. Ein bisschen viel Plastik, das aber nicht billig wirkt. Mehr Softtouch Oberflächen, besonders an den Seitentüren, wären fein. Ansonsten ist alles super. Die Sitze bieten viel Komfort und sind dank elektrischer Verstellung perfekt an die eigenen Bedürfnisse anpassbar.
Alles für die Effizienz
Hyundai gibt beim IONIQ Elektro eine Reichweite von bis zu 280 Kilometern an. Mithilfe von 16” Eco-Reifen, einem 28 kWh Akku und einem gut anpassbaren ECO-Modus soll das bewerkstelligbar sein. Im ECO-Modus lassen sich z.B die Funktionsweise der Klimaanlage, die Stärke der Rekuperation (Bremsenergie Rückgewinnung) und die maximale Höchstgeschwindigkeit einstellen. Auch die Karosserieform hilft bei der Effizienz. Der CW-Wert (Luftwiderstand) beträgt nur 0,24 und ermöglicht so auch bei flotter Fahrt ein sparsames Vorankommen.
Natürlich wollten wir auch erfahren, ob die 280 Kilometer wirklich machbar sind. Dafür sind wir unsere Spritsparrunde gleich zweimal mit dem IONIQ gefahren. Einmal im “Normal-Modus”, mit aktivierter Klimaautomatik und eingeschaltetem Infotainment, und einmal im “ECO-Modus”, bei dem wir dann auch noch die Klimaanlage bzw. die gesamte Belüftung ausgeschaltet, sowie sämtliches Infotainment deaktiviert, haben. Die Ergebnisse waren überraschend! Als Werksangabe gibt Hyundai beim IONIQ Elektro einen Verbrauch von 11,5 kWh auf 100 Kilometer an. So sind dann auch die 280 Kilometer machbar.
Bei der ersten Fahrt im “Normal-Modus” (Wir testen alle Fahrzeuge im Normalmodus um realitätsnähere Werte zu bekommen) kamen wir auf einen Durchschnittsverbrauch von 12,5 kWh auf 100 Kilometer. Sehr ordentlich, wenn man bedenkt, dass das nicht der “ECO-Modus” war und wir mit Klimaautomatik und aktiviertem Infotainment gefahren sind. So wären immerhin 224 Kilometer Reichweite drinnen gewesen.
Bei Fahrt Nummer zwei wollten wir es dann wissen. Wie nah kommen wir an die Werksangabe heran? Das erstaunliche Ergebnis. Wir kamen nicht nur in die Nähe des Normverbrauchs sondern sogar darunter! 10,9 kWh auf 100 Kilometer sind ein toller Wert. Hier gilt es zu bemerken, dass wir trotz absoluter Sparfahrt die Tempolimits immer “ausgereizt” haben. Also zum Beispiel bei 130 km/h erlaubter Höchstgeschwindigkeit wurden auch 130 km/h gefahren. So wären dann knapp 257 km drinnen gewesen, bis der Akku leer wäre. Wenn man es noch etwas ruhiger angeht und etwas unterhalb der erlaubten Höchstgeschwindigkeit bleibt sind auch 10 kWh machbar und dann schafft man es auch 280 Kilometer weit.
Praktisch garantieren kann man aber, dass 200 Kilometer immer machbar sind, wenn der Akku geladen ist.
Fazit Hyundai IONIQ Elektro
So stellen wir uns einen “volkstauglichen” Elektro Flitzer vor. Annehmbare Reichweite, sehr viel Fahrkomfort, gutes Infotainment und eine Optik die einem nicht die Haare zu Berge stehen lässt. So kann Elektroauto massentauglich werden!
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