Text & Bild: Max Melamed
Als Freund von “Hot Hatches”, so werden die Kompaktraketen auch genannt, war die Vorfreude auf den i30 N Performance sehr groß. Bisherige Presseberichte und Videos ließen gutes vermuten. Laut, schnell und einer der besten frontgetriebenen Kurvenräuber soll er sein.
Von außen erkennt man den i30 N Performance schnell, auch wenn er sich keiner optischen Extravaganz hingibt. Die Radkästen sind etwas breiter, ein dezenter Spoiler am Heck, eine breitere Frontschürze und Seitenschürzen mit dem N-Logo verraten ihn dann aber doch. Dazu gesellen sich fesche 19” Alufelgen. Diese werden von der großen N-Sportbremse gut befüllt. Im Innenraum könnte der i30 N Performance auch ein normaler i30 sein. Einzig die Driving Mode- und N-Taste am Lenkrad sowie der Schalthebel deuten an, dass es hier nicht ganz so brav vonstatten geht.
KLAPPENAUSPUFF!!!
So sehr sich der i30N Performance optisch zurückhält, so sehr zuckt er beim Sound aus. Bis zu 109 dB knallt er seinem Umfeld entgegen und das klingt dann auch noch richtig gut. Zum Vergleich: Ein Lamborghini Huracan Performante ist nur 6 Dezibel lauter. Begleitet wird das laute Getöse von wildem Geknalle, sobald die Auspuffklappen offen sind. Das untenstehende Video verdeutlicht das besser als tausend Worte es könnten.
Einer der wenigen Vierzylinder-Turbomotoren, der sich richtig gut anhört! Sehr gut gemacht Hyundai! VW, schau genau hin, so muss ein kompakter Sportwagen klingen.
GEHT AB WIE SCHMIDTS KATZE
Damit ein Auto so sportlich klingen darf, muss es natürlich genauso fahren. Winterreifen und 275 PS haben mir im Vorfeld ein paar Sorgenfalten ins Gesicht gezaubert, aber nach der ersten Haarnadel waren die sofort vergessen. “Alter, klebt das”, waren meine ersten Gedanken. Die elektronische Differenzialsperre sorgt für überraschend viel Grip aus engen Kehren. Zum exzellenten mechanischen Grip trägt sicher auch das mehrfach verstellbare Fahrwerk bei. Das ist absolut NICHTS für Freunde von Komfortfahrwerken. Schon die normale Einstellung drückt einem jeden Kanaldeckel mit Nachdruck ins Gerippe. Im härtesten Setting “Sport+” wird’s dann richtig brutal, aber auch richtig direkt und sehr schnell, viel zu schnell für öffentliche Straßen. Lässt man den i30N Performance im N-Modus so richtig von der Leine, prescht er ohne Rücksicht auf Verluste nach vorne, lenkt extrem direkt und mit viel Feedback in der Lenkung ein und sorgt so für viel zu viel Fahrspaß. Zum Glück holt einen die gut dosierbare Bremse schnell wieder in legale Dimensionen zurück. Lobend zu erwähnen ist, dass man sich im N-Custom Modus sein perfektes Setting zusammenstellen kann. Lenkung, Differenzial, ESP, Fahrwerk, Ansprechverhalten des Motors und Klappenstellung des Auspuffs lassen sich beliebig einstellen und kombinieren. So viel Freiraum bei der Einstellung seiner Settings wünschen wir uns bei jedem Sportwagen.
FAZIT HYUNDAI I30N PERFORMANCE
Ein Tag mit dem i30N Performance ist definitiv zu wenig, um sein ganzes Potential kennen zu lernen. Was er aber gezeigt hat ist, dass Hyundai es mit seiner neuen N Sparte ernst meint und den Platzhirschen Type-R, GTI, RS und wie sie alle heißen gehörig einheizt. Kaum ein Kompaktsportler hetzt so motiviert und klanggewaltig von Kurve zu Kurve wie der neue i30N Performance! Hyundai N bitte mehr davon!