Text & Bild: Max Melamed
Man muss schon genau hinschauen, um den X5 40E als Hybriden zu erkennen. Sowohl von außen als auch drinnen sieht fast alles wie in einem normalen BMW X5 aus. Aber eben nur fast. Aufmerksamen Beobachtern wird der zusätzliche Tankdeckel neben der Fahrertür sowie die eDrive Logos an den C-Säulen auffallen. Im Innenraum muss man noch genauer hinschauen. Unterhalb des Schalthebels findet man einen neuen Knopf, auf dem ebenfalls eDrive steht. Durch drücken des Knopfes wird der X5 40E zum Vollelektriker. Maximal 31 Kilometer geht es dann lautlos voran.
Ansonsten lässt sich BMW bei seinem größten Hybrid aber auf keine Experimente ein. Der Innenraum gleicht dem eines normalen X5. Feinste Verarbeitung, aktuellstes Infotainment und viel Komfort sind hier selbstverständlich.
SO VIEL VERBRAUCHT DER X5 40E
Die wohl spannendste Frage ist, ob der X5 40E tatsächlich als Alternative zum starken Turbodiesel 40D taugt. Dass der Normverbrauchswert von 3,3 Liter auf 100 km/h utopisch ist, war schon vor dem Test klar. Optimistische Meinungen im Büro gingen von unter sieben Liter, realistische von neun bis zehn Liter auf 100 Kilometer aus. Aufgrund von einem recht kurzen Zeitfenster zum Testen konnten wir den X5 40E auch nur mit einer zu 20% geladenen Batterie über unsere Verbrauchsrunde bewegen. Am Ende standen 9,4 Liter Durchschnittsverbrauch am Display. Auf diesem Niveau bewegt sich auch der stärkste Turbodiesel 40D. Es wäre also durchaus machbar den X5 40E als Dieselalternative zu sehen, wenn man denn immer eine Lademöglichkeit hat. Denn genau daran scheitert es noch am häufigsten. Ist der Saft einmal aus den Akkus rausgesaugt, geht es keinen Meter rein elektrisch weiter und dann steht auch schnell mal eine zweistellige Zahl vor dem Komma beim Verbrauch. Mit einer voll geladenen Batterie sind sicher auch geringere Verbrauchswerte möglich (der KIA Optima SW PHEV hat es bewiesen).
Eine echte Alternative zum Diesel also? Jein. Mit mehr Reichweite beim rein elektrischen Fahren, einem besser E-Ladenetz und mit einem schnelleren Wiederaufladen der Akkus wäre der Plug-In Hybrid X5 der perfekte Ersatz für einen Turbodiesel SUV. Bis dahin ist es ein netter erster Versuch, der aber besonders an den zu schnell entladenen Akkus scheitert. Wir sind aber gespannt darauf, was die nächste Generation der Plug-In Hybride im Stande ist zu leisten.