Die deutschen Autobauer kommen einfach nicht zur Ruhe. Seit einigen Jahren hat man einen fahlen Beigeschmack, wenn man VW auf der Straße fahren sieht. Der Abgasskandal ist nach wie vor in aller Munde. Vor allem in Zeiten wie diesen, in denen sogar schon unsere Kinder mit Klimastreiks uns darauf aufmerksam machen, wie es um unseren Planeten steht.
Der Mercedes GLK ist der Täter
Jetzt wurde eine weitere sogenannte Abschaltvorrichtung gefunden. Betroffen sind diesmal Mercedes GLK Modelle, die zwischen 2012 und 2015 produziert worden sind. Auf dem Prüfstand kam diese zum Einsatz, um eine Temperaturregelung zu aktivieren. Diese bewirkt, dass der Kühlmittelkreislauf kälter bleibt. Im Normalbetrieb ist dies jedoch nicht der Fall. Der Grenzwert, der bei 180 Milligramm pro Kilometer liegt, wird dann bei weitem überschritten.
Es wurde nun ein Verfahren gegen Mercedes eingeleitet. Das soll klären, ob bei dem Vorgehen der Stuttgarter kriminell gehandelt wurde. Mercedes verspricht, bei der Aufklärung zu helfen. Trotzdem betont man, dass man nichts illegales gemacht hat. Man beruft sich dabei auf eine EU-Richtlinie, die es erlaubt, dass man zum Schutze des Motors Ausnahmen von der Abgasreinigung zulässt. Aber wird ein Motor auf einem Prüfstand für Abgastests so sehr belastet?
Illegale Absprachen zwischen Daimler, BMW und VW
Es sind derzeit keine guten Zeiten für die deutsche Automobilindustrie. Daimler, BMW und VW stehen auch im Verdacht, illegale Absprachen getroffen zu haben. Vor kurzem wurde von der EU-Kommission ein Verfahren eingeleitet. Dabei geht es um Adblue, dass giftige Verbrennungsrückstände reinigt. Man verständigte sich, ab 2007 Adblue zu reduzieren und kleinere Tanks einzubauen.
Den ganzen Abgasskandal zu rollen brachte Volkswagen. Große Bußgeldzahlungen in den USA waren die Folge. Hohe Manager wurden ebenfalls verhaftet. In Europa kamen die Konzerne bisher eher glimpflich davon. Große Strafzahlungen blieben bis jetzt aus.
Würden Sie noch ein deutsches Auto kaufen?
Es ist natürlich Betrug am Kunden oder der Kundin, wenn man ein Auto verkauft, dass tatsächlich einen anderen CO2 Abdruck hat, als man glaubt. Immerhin berechnet sich auch am CO2 Ausstoß in Österreich in die NoVA. Rein theoretisch kann es passieren, dass der Fahrer oder die Fahrerin im Endeffekt die Rechnung am Silbertablett serviert bekommt.
Das Vorgehen von Mercedes, BMW, VW und Co sorgt nicht gerade für viel Vertrauen. Kundinnen und Kunden sind immer mehr verunsichert und können langsam gar nicht mehr wissen, woran sie sind.
Der Skandal kommt zur richtigen Zeit!
Andererseits dürfte der Ruf, den die Deutschen bei den Verbrennermotoren genießen, mehr oder weniger egal sein. Die Elektromobilität steht in den Startlöchern, diese ist emissionsfrei. Auf anderen Kontinenten ist die e-Mobilität schon weiter als in Österreich und Europa. Die Forschungsbudgets fließen schon lange in diese. Die Gesetzgeber sind darauf bedacht, mittelfristig den Verkehr emissionsfrei zu gestalten. Der Bevölkerung wird früher oder später nichts anderes übrig bleiben, als auf ein Elektroauto zurückzugreifen. Das spielt den Herstellern wieder in die Hände, die Elektroautos, die gerade fieberhaft entworfen und gebaut werden, werden gekauft werden müssen. All zu viel Geld will und wird man nicht mehr in umweltschonende Verbrenner stecken.