Sommerzeit ist Ferienzeit. Viele Leute entscheiden sich während der sonnigen Jahreszeit mit Familie und Freunden in noch sonnigere Gebiete zu verreisen und ihren Urlaub andernorts zu genießen. Wer allerdings nicht fliegt, fährt wahrscheinlich mit dem Auto, dem Bus, dem Zug oder sogar mit dem Boot. Und das heißt für 30 Millionen Menschen in Europa vor allem eins: Reisekrankheit.
Was ist Reisekrankheit?
Reisekrankheit, fachsprachlich auch Kinetose genannt, entsteht, wenn das Gleichgewichtsorgan im Innenohr Bewegung meldet, diese Information aber nicht mit dem übereinstimmt, was das
Auge wahrnimmt. Das vegetative Nervensystem ist verwirrt und dies führt zu Übelkeit und Erbrechen, aber auch Stress, Schwindel und Pulsanstieg. Wenn man also im Auto sitzt, aber auf sein Smartphone schaut, kann man die Bewegung und die Beschleunigung des Autos deutlich spüren, man sieht aber absolut nichts davon, weil man auf ein unbewegliches Objekt schaut. Der Körper weiß nicht, was los ist und reagiert mit Übelkeit.
Die meisten Menschen, genauer gesagt, jede/r Dritte, hat schon einmal in seinem Leben Reisekrankheit erlebt. Für 30 Millionen Europäerinnen und Europäer ist die Krankheit sogar chronisch. Für diese Menschen bedeutet dies, dass sie so gut wie jedes Mal die volle Wucht der Reisekrankheit erleben, sobald sie sich in ein schnell beschleunigendes oder schwankendes Transportmittel setzen. Verreisen macht dabei gleich viel weniger Spaß.
Seetroën: Citroëns Lösung für Reisekranke
Auch der Autohersteller Citroën weiß von dem Problem. Aus diesem Grund haben sie erst kürzlich eine neue Lösung dafür präsentiert: Eine Brille, die analog einen künstlichen Horizont simuliert. Innerhalb der runden Brille befindet sich eine blaue Flüssigkeit, die sich mit Schwankung des Fahrzeuges bewegt und so einen Horizon kreiert.
Durch den künstlichen Horizont sieht das Auge also die Bewegung die der Körper spürt, selbst wenn man in ein Buch, auf ein Smartphone oder ein anderes unbewegliches Objekt schaut. Dadurch wird der Konflikt zwischen den Sinnesorganen aufgelöst.
Und so funktioniert’s: Sobald man den ersten Anflug von Reisekrankheit spürt, setzt man die Brille auf und behält sie dann ungefähr eine Viertelstunde auf. Das ist auch kein Problem für Brillenträger, da die Brille selbst keine Gläser hat und daher einfach darüber aufgesetzt werden kann. Nach der Viertelstunde kann man sie einfach wieder absetzen und sollte keine ab dann keine Probleme mehr spüren: Denn laut Citroën hilft die einzigartige Brille immerhin in 95% aller Fälle. Also eine sehr effektive Lösung - mit 99€ pro Stück ist sie aber leider auch dementsprechend teuer.
Andere Mittel gegen Reisekrankheit im Auto
Wer keine 99€ für eine Seetroën Brille übrig hat, kann immer noch auf andere Mittel zurückgreifen. Eine schnelle Übung um die Symptome zu lindern ist, sich stark auf den Horizont zu konzentrieren, wobei man dabei natürlich nicht weiter auf seinen Bildschirm oder ähnliches schauen kann. Zumeist erzielt dies aber auch keinen Langzeiteffekt und ist damit eher eine Notlösung.
Alternativ gibt es auch einige Medikamente, die man einsetzen kann. Der Wirkstoff dabei ist je nach Medikament entweder Diphenhydramin-Hydrochlorid oder Dimenhydrinat und kann als Tablette, Sirup, Kaugummi oder Zäpfchen eingenommen werden.
Wer etwas natürlicheres sucht, wird mit Ingwer fündig werden. Laut Studien kann das Gewürz Symptome wie wie Übelkeit, Schwindel und Kaltschweißigkeit lindern. Allerdings gibt nicht genügend verschiedene Studien, um dies einwandfrei zu bestätigen.
Alles in allem muss man sich einfach das Mittel suchen, das am besten zu einem passt. Dabei ist es egal ob es die innovative Seetroën, bewährte Reisetabletten oder einfache Hausmittel werden: Hauptsache, man kann gemütlich in den Urlaub fahren.